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Sauna nach estnischer Tradition – ein heiliger Ort mit reinigenden und heilenden Eigenschaften

Heutzutage ist die Sauna vor allem bekannt als ein Ort, wo man schwitzen, sich gründlich waschen und entspannen kann. Aber wussten Sie, dass die Sauna vor der Einführung von modernen Saunen und Spas noch viele andere Funktionen hatte? Jahrhunderte lang hatte die Sauna einen ganz besonderen Platz im Alltag der Esten. Die Sauna war ein reinigender, heiliger und heilender Ort. Hier fanden wichtige Lebensereignisse von der Geburt bis zum Tode statt. Und für einige arme Bauern war die Sauna ihr Zuhause.

 

 

Rauchsauna

Saunen haben jedoch nicht immer Schornsteine gehabt. Um Rauch herauszulassen, wurden die Saunatür und die Fensterläden offen gehalten, während eine Sauna, die einen Holzofen hatte, aber ohne Schornstein war, aufgeheizt wurde. Sobald das Heizen beendet war, wurden die Tür und die Fensterläden geschlossen, um die Wärme im Inneren zu halten. Solche Saunen werden heutzutage Rauchsaunen genannt. Sie zeichnen sich durch rußgeschwärzte Wände und einen starken Rauchgeruch aus. Wenn Sie hier also von den alten Saunatraditionen lesen, können Sie sich gerne eine kleine, dunkle und hölzerne Rauchsauna vorstellen.

Saunaabend am Samstag

Traditionell hatte jeder Bauernhof seine eigene Sauna, die in der Regel am Samstagabend beheizt wurde. Dann legte die ganze Familie alle anderen Aufgaben zur Seite und widmete sich vielen Saunaritualen. Im 18. Jahrhundert besuchten Männer und Frauen die Sauna gemeinsam, manchmal mit der ganzen Familie. Später wurde es üblich, dass zuerst, wenn die Sauna heißer und rauchiger ist, Männer ihre Saunarituale durchführten und Frauen ihre danach.

Überraschenderweise war das Waschen keine Priorität, sondern eher eine Nebentätigkeit. Die wichtigsten waren der Aufguss (heißer Dampfstoß, der von den heißen Steinen aufsteigt, nachdem Wasser auf sie geworfen wurde) und das Abschlagen. Abschlagen heißt, dass der Körper mit jungen Birkenzweigen gepeitscht wird, das als äußerst gesund angesehen wird. Eine ordentlich durchgeführte und angenehme Abschlageprozedur begann mit den Fußsohlen und deckte den ganzen Körper ab.

Bedeutung der Sauna für die Gesundheit

Ein Saunagang war wichtig für die Aufrechterhaltung der Gesundheit und ein häufig verwendetes Mittel gegen Krankheiten. Insbesondere fanden die Menschen Linderung bei verschiedenen Muskel- und Knochenproblemen, die durch harte körperliche Arbeit auf den Feldern verursacht worden war. Wenn jemand krank war, wurde manchmal eine spezielle Donnerstagsauna nur für die Kranken geheizt, um sie zu heilen.

Bräuche und Festtage

Neben den regelmäßigen wöchentlichen Saunabesuchen war die Sauna auch mit einigen Festtagen und Bräuchen verbunden. In verschiedenen Teilen Estlands ging die Sauna mit Hochzeiten einher. Traditionell könnte es so aussehen, dass die Braut vor der Hochzeit ein Saunabad nahm, oder die frisch verheiratete Braut und der Bräutigam in die Sauna gebracht wurden, oder dass die Braut ein Opfer (Gürtel, Handschuhe usw.) für ihre zukünftige Sauna brachte, wenn sie das erste Mal beim Bräutigam angekommen war. Je nach Region wurden zu Weihnachten Strohhalme auf dem Saunaboden ausgebreitet, oder mit Holzkohle ein Kreuz auf die Saunatür gemalt, oder trat eine „Weihnachtsgans“ (dargestellt von einem älteren Mann) in die Sauna ein, um dort Kinder zu erschrecken. Saunabüschel wurden manchmal zum Wahrsagen verwendet. Dies sind nur einige Beispiele, denn es waren mehrere Festtage, die einen Zusammenhang mit der Sauna hatten.

Praktische Funktionen einer Saunagebäude

Der Saunaraum wurde öfters für etliche praktische Zwecke genutzt, die nichts mit Baden zu tun hatten: Im Saunaraum wurde Fleisch und Fisch geräuchert, Malz und Getreide sowie Fischernetze getrocknet, Wollstoff gewalkt, um dessen Haltbarkeit zu verbessern und Kleidung getrocknet. Manchmal fand die Sauna sogar als Schafstall Verwendung. Am Saunaabend wurden die Schafe dann allerdings aus dem Weg geräumt. Außerdem lebten etliche ganz Arme tatsächlich in den Saunen vieler Bauer.

Sauna als heiliger Ort

Sauna war nicht nur ein wichtiger Ort für praktische Zwecke, sondern wurde auch als heiliger Ort geehrt. Der Standort der Sauna selbst galt als heilig und als es an der Zeit war, eine neue Sauna zu bauen, musste sie an derselben heiligen Stelle errichtet werden. Es wurde geglaubt, dass heißer Saunadampf viel Glück für die tägliche Hausarbeit und sogar fürs Angeln bringen würde. Das Verhalten in der Sauna musste respektvoll sein: Der Saunabesucher musste anständig und leise sein sowie bestimmten Sprachgebrauch und Aktivitäten meiden. Sogar diejenigen, die nicht in der Sauna waren, mussten die Saunazeit einhalten und währenddessen keine Arbeit machen. Oft brachten Frauen in der Sauna ein Kind zur Welt. Also war die Sauna auch ein Ort, wo ein neues Leben begann.

Referenzen

Habicht, Tamara (2014). Eesti saun. Saunakombed meie pärimuskultuuris. Tea kirjastus.

Margna, Epp (2012). Suitsusaun on eluviis. Eesti Loodus, 2012, 6-7.

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