Eine gute Sauna hilft Ihnen bei der Bekämpfung von Viren

Regelmäßige Saunabäder stärken das Immunsystem und halten uns in der mit Viren verseuchten Winterzeit gesund. Die wohltuende Wirkung der Sauna lässt sich durch Schleim und Wärme erklären. Warnung: Die folgenden Ausführungen beruhen auf wissenschaftlichen Untersuchungen.

 

Zunächst einige grundlegende Fakten. Die Schleimschicht in der Nasenhöhle und den Nasennebenhöhlen bildet die erste Verteidigungslinie gegen Viren. Trotz seines unschönen Namens ist dieser wässrige Schleim äußerst nützlich – er fängt Viruspartikel ab und verhindert, dass sie in unseren Organismus eindringen. Die Fremdkörper und Krankheitserreger werden dann durch Niesen, Husten und Schnäuzen ausgestoßen, wodurch die Schleimdecke gereinigt wird. Jedem Kind wird beigebracht, dass man beim Niesen oder Husten ein Taschentuch benutzt, um Nase und Mund zu bedecken, damit sich das Virus nicht ausbreitet. Und aus demselben Grund haben wir alle gelernt, wie man Gesichtsmasken trägt, um die COVID-19-Pandemie zu stoppen.

 

Trockene Luft hemmt die Regeneration der Schleimschicht

Die Schleimschicht fängt die meisten Viruspartikel ab, bevor sie Schaden anrichten können. Manchmal trocknet die Luft, die wir atmen, den wässrigen Schleim aus, so dass die Viren leicht in den Körper gelangen können. Trockene Luft ist ideal für verschiedene Viren, darunter das Coronavirus, das die COVID-19-Pandemie verursacht hat, das Rhinovirus und das Influenzavirus. Der Mensch fühlt sich wohl, wenn die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zwischen 25 % und 70 % liegt.[1] Sinkt die relative Luftfeuchtigkeit jedoch unter 20 %, trocknet die Schleimschicht aus und unsere Abwehr gegen Viren wird beeinträchtigt.[2] Infolgedessen gelangen Viren in unseren Körper und wir können krank werden.

 

Die Sauna ist die Rettung

Die relative Luftfeuchtigkeit in einer typischen Sauna beträgt nur 10 – 20 %. Doch nur wenige Menschen nehmen Saunabäder, ohne Wasser auf den Ofen zu gießen. Diese Aktivität erhöht die Luftfeuchtigkeit drastisch (bis zu 80 %) und schafft perfekte Bedingungen für die Regeneration des Schleims und die Wiederherstellung des Gewebes. 

 

Nachdem die Schleimschicht in der feuchten Luft wiederhergestellt ist, sind wir wieder bereit, Viren abzuwehren – die Viruspartikel werden in der neuen wässrigen Schicht in unserer Nasenhöhle und den Nasennebenhöhlen eingeschlossen.

 

 

Hohe Temperatur vs. Erkältung

Selbst wenn einige Viren durch die erste Verteidigungslinie schlüpfen, werden sie durch die heiße Luft der Sauna schnell abgetötet. Viele Viren vertragen keine hohen Temperaturen. Ein solches Virus sind die humanen Rhinoviren, die Erkältungen verursachen. Verschiedenen Studien zufolge vermehren sich Rhinoviren bei Temperaturen von weniger als 33 °C (91°F). Wahrscheinlich ist dies der Grund dafür, dass Rhinoviren Infektionen der oberen Atemwege verursachen, da sie tief im menschlichen Körper, wo die Temperaturen höher sind, nicht überleben können. Ein Aufenthalt für nur 20 Minuten bei 45 °C (113 °F) aktiviert unser Immunsystem und reduziert die Fähigkeit des Rhinovirus, sich zu vermehren, um mehr als 90 %.[3] Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sauna nicht gerade ein idealer Ort für Rhinoviren, aber auch für viele andere Viren ist.

 

Sauna und COVID-19

Auch das Coronavirus mag keine hohen Temperaturen, wenn auch aus einem anderen Grund. Coronaviren sind von einer Hülle umgeben, die das Virus auf dem Weg von einer Wirtszelle zur anderen schützt. Diese Viren sind relativ kälteresistent und können daher in den Wintermonaten eher Krankheiten verursachen. Die schützende Lipidhülle wird jedoch zerstört, wenn die Temperatur 15–30 Minuten lang zwischen 55–65 °C gehalten wird.[4] Bei einer Temperatur von 80 °C (176 °F) reicht eine Minute aus. Der Mensch kann solche Hitze ertragen, das Virus nicht. Darüber hinaus verträgt das Coronavirus keine alkalische Umgebung. In der intensiven Hitze der Sauna werden unsere Atemzüge tiefer und häufiger. Dadurch steigt der pH-Wert im Blut. Verschiedene Stränge des Coronavirus können sich unter solchen Bedingungen nicht vermehren, werden inaktiv oder zerfallen vollständig.[5]

Ist es wirklich so einfach?

Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Regelmäßige Saunabesuche schützen uns vor Viren. So einfach ist es leider nicht. Wir müssen bedenken, dass die Kerntemperatur unseres Körpers nicht mehr als ein paar Grad ansteigt, selbst wenn das Saunathermometer 120 °C (248 °F) erreicht. Doch die Viruspartikel, die bereits in unseren Organismus eingedrungen sind, werden von den hohen Umgebungstemperaturen nicht beeinträchtigt und bleiben intakt.

 

Saunabäder sind kein Wundermittel gegen Viren, wenn wir bereits krank sind. Die Sauna kann als vorbeugende Maßnahme eingesetzt werden, um unser Immunsystem zu stärken, die Schleimdecke in der Nasenhöhle zu regenerieren und freie Viruspartikel in den oberen Atemwegen abzutöten. Aber sie wird uns nicht heilen.

Fazit

Auch wenn Saunabäder in den meisten Fällen gut für uns sind, ist es am besten, die Sauna zu meiden, wenn man bereits krank ist. Da unser Körper dann schwach ist, kann er mit plötzlichen und starken Temperaturschwankungen nicht umgehen. Ein kranker und bereits geschwächter Organismus kann das einfach nicht verkraften. Wir können unseren Organismus leicht weiter schwächen, indem wir unseren verschwitzten Körper kälteren Temperaturen im Vorraum oder draußen aussetzen.

 


[1]
 Täheväli Stroh, Lea. Maja ja niiskus: Praktilisi nõuandeid niiskuskahjustuste ennetamiseks (Gebäude und Feuchtigkeit: Praktische Hinweise zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden). Tallinn, Ajakirjade Kirjastus, 2005.
[2] Kudo et al. Niedrige Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt die Barrierefunktion und die angeborene Resistenz gegen Influenza-Infektionen. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS), 28. Mai 2019, 116 (22).
[3]
 Conti et al. Antiviral Effect of Hyperthermic Treatment in Rhinovirus Infection. Antimicrobial Agents and Chemotherapy, April 1999.

[4] Cohen, Mark. Turning up the heat on COVID-19: heat as a therapeutic intervention. F1000Research, 2020, 9:292.
[5] Cohen, Mark. 2020, S. 4.
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